Schulgeschichte
Seit dem 8.9.1986 befindet sich das Leibniz-Gymnasium im Gebäude des Schulzentrums Klausen im Remscheider Stadtteil Lüttringhausen, wo es sich nach seinem Umzug aus dem Stadtzentrum wieder konsolidieren und fest etablieren konnte. Als traditionsreiches Gymnasium sieht es auf eine wechselhafte und ereignisreiche Geschichte zurück:
1827 | Eröffnung einer privaten höheren Bürgerschule in Remscheid am 9. Januar mit 2 Klassen und 13 Schülern. Einziger Lehrer ist Herr cand. theol. W. Cranz; im Herbst tritt ihm eine zweite Lehrkraft zur Seite. Die ersten Schuljahre sind mühsam, Lehrkräfte und Schulgebäude wechseln häufig. |
1849 | Die Privatschule wird als Städtische Höhere Bürgerschule mit drei Klassen eingerichtet. Die Zahl der Schüler – ab 1853 ist die Schule nur für Jungen zugelassen – schwankt in den nächsten zwei Jahrzehnten zwischen 70 und 90. |
1858 | Erstmaliger Bezug eines eigenen Schulhauses. |
1873 | Umwandlung der Bürgerschule zu einer sechsjährigen Realschule II. Ordnung (ohne Latein). Der neue Schultyp „Gewerbeschule“ legt besonders Gewicht auf Mathematik, Naturwissenschaften und Zeichnen. |
1876 | Bezug des Neubaus in der Gewerbeschulstraße. |
1886 | Beginn der Entwicklung zu einem Reform-Realgymnasium (Frankfurter System) als Vollanstalt (erste Reifeprüfung im Jahre 1901) mit Realschulzweig. |
1902 | Aufgrund steigender Schülerzahlen (ca. 500) Umzug in den Neubau Hindenburgstraße. |
1907 | Ausbau des Realschulzweigs zu einer Vollanstalt (Oberrealschule) aufgrund des starken Zugangs zu technischen Hochschulen. |
1913 | Aus Platzmangel weicht das Realgymnasium in ein eigenes Gebäude. |
1914 | Der Unterrichtsbetrieb leidet unter den Kriegseinwirkungen. |
1918 | Einberufung von Lehrkräften, „Notabitur“, Kriegssammlungen. |
1923 | Ab Ostern beginnt eine Abteilung der Unterstufe mit Englisch statt Französisch. |
1926 | Die Preußische Schulreform verändert die Lehrpläne. Unterricht wird verstärkt in Deutsch, Geschichte und Erdkunde erteilt. |
1930 | Die Wirtschaftskrise führt zu Problemen mit dem Schulgeld und zu einem Rückgang der Schülerzahl in den folgenden Jahren (1934: 178 Schüler). |
1934 | Der liberal orientierte Schulleiter Herr Dr. Bader wird aus politischen Gründen versetzt. Neuer Leiter der Oberrealschule wird Herr Dr. Finis. |
1937 | Die Schule erhält den Namen „Hindenburg-Schule“, Städtische Oberschule für Jungen. Die allgemeine Neuordnung des höheren Schulwesens führt zu einer Angleichung des Unterrichtsangebots an den „Haupttyp“ Oberschulen. |
1939 | Der 2. Weltkrieg greift tief in den Schulbetrieb ein: Unterrichtskürzungen, Einberufung von Lehrkräften zum Militär, Schüler werden Luftwaffenhelfer, Teilnahme an Schutzübungen. |
1943 | Starke Schäden am Schulgebäude nach dem Luftangriff auf Remscheid am 30. Juli. Verlust der reichhaltigen chemischen und physikalischen Sammlungen. Geregelter Unterricht – auch aufgrund der wochenlangen Luftgefahr – ist nicht mehr möglich. |
1944 | Vereinigung der Hindenburg-Schule und der Ernst-Moritz-Arndt-Schule per Erlass bis zum Kriegsende. Am 15. März endet jede Unterrichtstätigkeit. |
1945 | Neubeginn des Schulunterrichts am 15. Oktober. Provisorischer Unterricht unter schwierigsten Bedingungen, vorläufig weiter im EMA-Gebäude. |
1946 | Im Zuge der Schulreform wird die Schule Städtisches Naturwissenschaftliches Gymnasium mit Latein als 1. Fremdsprache. |
1952 | Das Städtische Gymnasium kehrt in das Schulgebäude an der Hindenburgstraße zurück, das es sich mit Mädchen-Gymnasium GBG teilt. Wachsende Schülerzahlen führen zu stetiger Raumnot. |
1961 | Schulleiter Herr Dr. Finis tritt in den Ruhestand, Nachfolger wird Herr OStD Holschbach. Die „Saarbrücker Rahmenvereinbarungen zum Oberstufenunterricht“ verändern den Fächerkanon. Wegen der hohen Schülerzahlen betreibt die Stadt den Neubau eines großen Schulgebäudes für das Naturwissenschaftliche Gymnasium. |
1966 | Dem Städtischen Gymnasium wird ein Gymnasium in Aufbauform für Realschulabsolventen zugeordnet. |
1967 | Festliche Einweihung des neuen Schulgebäudes in der Brüderstraße. Auf Vorschlag des Kollegiums wird vom Rat der Stadt Remscheid der Name „Leibniz-Gymnasium“ für die neue Schule beschlossen. Prof. Dr. Volkmann-Schluck würdigt in einem Festvortrag Leben und Wirken von Gottfried Wilhelm Leibniz. |
1969 | Einführung der Koedukation für alle Klassen. |
1971 | Verabschiedung des Schulleiters Herr Holschbach, Nachfolger wird Herr OStD Hans Mühlen. |
1972 | Beginn der Umsetzung der Schulreform der Kultusministerkonferenz |
1973 |
Reform der gymnasialen Oberstufe. |
1981 | Beginn der öffentlichen Diskussion um die Einrichtung einer Gesamtschule in Remscheid. Nach jahrelangen parteipolitischen Auseinandersetzungen kristallisiert sich der Plan heraus, die Gesamtschule im Gebäude des Leibniz-Gymnasiums einzurichten. Mit einer Unterschriftenaktion, die insgesamt 17.000 Unterschriften Remscheider Bürger erbringt, kämpfen Angehörige, Freunde und Förderer des Leibniz-Gymnasiums für den Erhalt ihrer Schule. |
1986 | Die Mehrheit im Stadtrat beschließt die Einrichtung der neuen Gesamtschule im Gebäude des Leibniz-Gymnasiums. Der Beschluss verändert die gewachsene Schullandschaft Remscheids entscheidend. Die Schulkonferenz des Leibniz-Gymnasiums fasst den einstimmigen Beschluss, die Schule in das Schulzentrum Klausen zu verlagern. Dort beginnt der Unterricht am 8. September mit 10 Klassen, davon drei Eingangsklassen. Die Oberstufe verbleibt vorerst am alten Standort. |
1988 | Wegen des rasch ansteigenden Platzbedarfs der Gesamtschule werden die dort verbliebenen Leibniz-Schüler in das Grundschulgebäude „Kremenholler Kopf“ ausgelagert. Der Unterricht muss gleichzeitig an verschiedenen Schulstandorten durchgeführt werden. Beginn der Planungen für einen Erweiterungsbau in Klausen. Nach 17-jähriger Tätigkeit als Schulleiter geht Herr OStD Hans Mühlen in den Ruhestand. Nachfolger wird sein Stellvertreter Herr StD Günter Kleinebrink. |
1992 | Fertigstellung des Erweiterungsbaus in Klausen mit Klassen- und Fachräumen. Alle Leibniz-Schüler werden nun an einem Standort unterrichtet. Mit drei Schulklassen pro Jahrgang (Sek. I) hat sich das Gymnasium am neuen Schulort konsolidiert und durch zahlreiche Aktivitäten (Schulkonzerte, Beteiligungen an lokalen Festen, usw.) ein neues Profil im Stadtteil Lüttringhausen gewonnen. |
1991/92 | Festwoche vom 20.- 29. Juni zu Ehren von Gottfried Wilhelm Leibniz anlässlich seines 350. Geburtstags. |
1996 | Herr OStD Günter Kleinebrink wird in den Ruhestand verabschiedet. Die Leitung des Gymnasiums übernimmt zunächst kommissarisch die stellvertretende Schulleiterin Frau StD` Gisela Bölling. |
1997 | Feierliche Einführung von Frau OStD` Bölling in das Amt der Schulleiterin. |
2001 | Großzügiger Ausbau der Aula: Das Gymnasium besitzt wieder einen angemessen Ort für Konzerte, Theateraufführungen, Veranstaltungen und Feiern. |
2002 | Das Leibniz-Gymnasium feiert sein 175jähriges Schuljubiläum mit einer Projektwoche und einem anschließenden Schulfest. |
2006 | Unter dem Projektthema „20 Jahre Leibniz in Lüttringhausen“ erinnert die Schule an ihren erfolgreichen Neubeginn in Lüttringhausen. |
2010 | Frau OStD‘ Gisela Bölling wird im Juli 2010 in den Ruhestand verabschiedet. Die Leitung der Schule übernimmt ab August 2010 Herr Dr. Thomas Giebisch. |
2011 | Feierliche Einweihung der Gedenkstele im Verwaltungstrakt zur Erinnerung an zwei ehemalige jüdische Mitschüler. |
2012 | Einzug der Grundschule Eisernstein in das Schulzentrum Klausen |
2013 | Eröffnung der neuen Mensa und der Caféteria |
2015 | Die neue Etage für die Naturwissenschaften (ein neuer Chemieraum, ein Vorbereitungsraum sowie ein multifunktionaler Raum für Naturwissenschaften und Informatik) wird fertiggestellt und in Betrieb genommen. |
2016 | In den Räumlichkeiten der ehemaligen Hausmeisterwohnung wird nach umfangreichen Entkernungs- und Renovierungsarbeiten eine Präsenzbibliothek für alle Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums eröffnet. |
2018 | Der neue Eingangsbereich der Schule am Dachsweg wird im Juni 2018 feierlich eingeweiht. Nun ist die Vorderfront des Gymnasiums durch eine großzügig gestaltete neue Wegeverbindung vom Dachsweg zur Lockfinker Straße optisch ideal in den Stadtteil eingebunden. Eine aus großen Bruchsteinen gebildete Sitzgruppe und ein blühender Schulgarten laden alle Schulangehörigen zum Verweilen ein. |