Projekttag in der Klasse 9c
Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus dürfen nicht wieder unser gesellschaftliches Miteinander bestimmen. Mit dem „Nie wieder ist jetzt“ beschäftigte sich die 9c in der Schule und im Theater.
Ein ganzer Schultag stand uns für den Theater-Workshop mit Lizzy (so durften wir die Theaterpädagogin des Theaters Hagen nennen, mit vollem Namen heißt sie Elisabeth Emmanouil-Maß) und für die Projektgruppe mit Frau Krahl zur Verfügung. Da unsere Klasse in zwei Gruppen geteilt wurde, hatten wir die komfortable Situation, in jeder Gruppe nur 15 Schüler:innen zu sein und nach einem ausgiebigen Frühstück tauschen zu können.
Projektgruppe Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus (mit Frau Krahl)
Die Gruppe mit Frau Krahl startete mit dem „Zeitsprünge“- Memory, mit dem wir die 1930er Jahre mit der heutigen Zeit verglichen. Frau Krahl hatte auch sehr alte Reichsmark-Geldscheine mitgebracht, damit wir uns die Jahre der Inflation in Deutschland, bevor Hitler an die Macht kam, besser vorstellen konnten. Anhand eines Zeitstrahls auf dem Fußboden ordneten wir anschließend die Gesetze, die gegen Juden erlassen worden waren, zeitlich ein und versuchten uns vorzustellen, was das damals für die Menschen bedeutet hatte – für die Juden als auch für die, die den Ereignissen zuschauten und die sich verändernden Gegebenheiten mittrugen.
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Dann verglichen wir die Biografien dreier geflüchteten Menschen aus Geschichte und Gegenwart: Anne Frank aus Deutschland, Hava aus dem Kosovo und Marah aus Syrien und stellten fest, dass Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus eine historische Kontinuität besitzen und auch heute die Lebensrealität der Geflüchteten im Aufnahmeland davon geprägt sind. In diesen 90 Minuten ist uns das sehr deutlich geworden und dagegen wollen wir etwas tun.
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Erst einmal wechselten wir den Raum und konnten nach einem leckeren Frühstück, zu dem uns Frau Krahl eingeladen hatte, zu Lizzy in die Aula gehen.
Ein Beitrag von von Max Paas, Mika Behrens und Ben Vesterling (alle 9c)
Theaterworkshop (mit Lizzy)
Der Workshop begann mit verschiedenen theaterbezogenen Übungen, die unsere Koordination und unsere Bewegungsfähigkeit schulten – zum Beispiel mit Bällen. Diese Aufwärmübungen halfen uns, spielerische Elemente des Theaters kennenzulernen. Danach ging es darum, theatrale Fähigkeiten zu erlernen und zu verbessern. Lizzy zeigte uns, wie der Ablauf auf der Bühne funktioniert und worauf man achten muss.
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Ein wichtiger Teil des Workshops drehte sich um das Thema Freundschaft. Wir mussten dazu Szenen einstudieren und erleben, um zu verstehen, wie man Emotionen auf der Bühne darstellt. Später arbeiteten wir mit Szenen aus dem Buch „Als die Welt noch uns gehörte“ (Liz Kessler) , das die Geschichte von drei Freunden erzählt, deren Freundschaft während der NS-Zeit auf eine harte Probe gestellt wird. Leo und Elsa sind dabei jüdische Kinder, die erleben müssen, dass ihre Freundschaft mit Max, dem Sohn eines SS-Kommandanten, während der 1930er Jahre ein grausames Ende findet.
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Jede Gruppe interpretierte die Szenen auf ihre eigene Weise – einige spielten eher ruhige, nachdenkliche Momente, während andere lautere und emotionalere Darstellungen wählten. Viele Gruppen bauten sich kreative Kulissen aus Einkaufswägen, Tüchern und Stühlen, um ihre Szenen lebendiger zu gestalten.
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Den Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ (John Boyne) haben wir im Deutschunterricht bei Frau Krahl gelesen, er war jedoch nicht Teil des Workshops. Beide Romane sind wichtig, weil sie auf unterschiedliche Weise die grausame Realität dieser Zeit darstellen. Der Workshop half uns, die Geschichten nicht nur zu lesen, sondern sie auch zu erleben und zu verstehen.
Ein Beitrag von Tamina Kambla (9c)