China-Austausch 2024

8. Januar 2025 | Vorschau

Es war schon ein komisches Gefühl in den Eisenvogel zu steigen und zu wissen, dass man in zehn Stunden am anderen Ende des Globus tatsächlich in eine andere Welt eintauchen wird. In den Herbstferien haben wir uns mit Frau Du und Frau Rohn gemeinsam mit dem Emma-Herwegh-Gymnasium auf den Weg nach Fernost gemacht. Auf uns warteten zwei Wochen China pur. Die erste Station führte uns nach Jiaxing, einer kleinen Stadt (3,5 Mio. Einwohner) vor den Toren von Shanghai. Es ist unser erster Besuch unserer neuen Partnerschule, der Jiaxing Senior High School, so dass wir nur wenig Vorahnung davon hatten, was uns erwarten würde. Von der ersten Sekunde an sind wir komplett in die exotische Kultur und Stimmung eingetaucht. Wir fühlten uns sofort in die Rituale und Lebensweisen, die seit Jahrtausenden in China gepflegt werden, eingebettet.

Als besonders rührend haben wir die Empfangszeremonie der Partnerschule empfunden. Die gesamte Stufe und mit allen Lehrkräften standen freudig jubelnd winkend am Schuleingang, als nach 24-stündiger Reise unser Bus gegen 21 Uhr 30 am 21. Oktober auf den Hof rollte. Danach folgten herzliche Ansprachen seitens der Schulleitung und der Schülerschaft mit Gruppenfoto und für die Lehrkräfte ein deftiges Abendessen!

Wir waren sichtlich eine Attraktion in diesem beschaulichen Vorort von Shanghai, denn tags darauf folgten Interviews von der Zeitung und dem lokalen Fernsehsender.

Die chinesischen Gastfamilien taten alles dafür uns zu verwöhnen und uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Wir haben in der freien Zeit viele unvergessliche Ausflüge gemacht, zum Beispiel zu malerischen Tempelanlagen, und haben allerlei kulinarische Köstlichkeiten probiert. Aber auch das Schulprogramm war nicht von der Stange, wir haben viele Orte gesehen, die man als normaler Tourist in China nicht zu sehen bekommt. So durften wir auch unsere kreativen Fertigkeiten und handwerkliches Geschick beim Batiken im Jiaxinger Geschichtsmuseum und beim Herstellen von Teepralinen in einer Berufsschule unter Beweis stellen.

Auch kulturell blieben wir nicht ungebildet. Die Schule stellte für uns ein fantastisches und vielfältiges Programm zusammen, an dem wir nicht nur als Zuschauer von beeindruckenden Musik- und Tanzeinlagen fungierten, sondern uns aktiv in Kalligraphie und Tai Qi-Übungen einbringen konnten.

Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch gesorgt, so haben wir jeden Tag eine andere Auswahl an Schulmensen, Cafeterien und Schulsupermärkten genießen dürfen.

Selbstverständlich haben wir auch im chinesischen Schulunterricht hospitiert und durften uns die Fächer Mathematik, Physik und Biologie anhören und uns über die chinesischen Lehrmethoden austauschen. Sprachlich und auch kulturell waren Barrieren kaum spürbar, so dass viele Freundschaften entstanden sind und kein Heimweh aufkam! Dennoch mussten wir nach einer Woche Abschied voneinander nehmen, der uns alle emotional berührt hat. So wurden wir herzenswarm und voller Geschenketüten am Bahnsteig in den Zug nach Beijing begleitet. Nach nur sechs Stunden wurden die fast 2000 km mit gutem Essen, Musik und Nickerchen überbrückt. Nach der Ankunft war uns klar, dass wir nun auf uns selbst gestellt sein werden. Mit Hilfe des Handys und unseren ausbaufähigen Sprachkenntnissen navigierten wir uns durch die 20 Mio.-Metropole vom Südbahnhof zum Hostel in der zentralgelegenen Altstadt von Beijing.

Auf wichtige Fähigkeiten kam es nun an: genaues Zuhören, Zusammenhalt, Geduld, Ausdauer, Orientierung und die Lehrer im Blick halten. Sonst war man echt lost! Hier erwartete uns eine umfassende Studienreise, die wir selbst als Schüler in Form von Referaten und Navigation mitgestaltet haben. Auf dem Programm standen viele wichtige historische Orte, wie der Kaiserpalast, die Chinesische Mauer und der Himmelstempel.

Doch hat auch Beijing eine moderne Skyline zu bieten, die sich auch neben der beeindruckenden Shanghaier Skyline sehen lassen kann: Der Central Business District.

Nach einer Woche Beijing waren die Koffer voller Souvenirs, die Füße müde, die Handys voller Fotos, die Köpfe voller Eindrücke und die Stimmung war nun genau richtig, um die Heimreise anzutreten. Nach elfstündigem Flug landeten wir am 2. November fröhlich und wohlbehalten in Amsterdam, wo Herr Schmidpeter uns mit dem Gemeindebus und dem Gefühl von Prominenz zurück zum Leibniz kutschierte, wo alles am 20. Oktober begann. Der Empfang der Eltern war ebenso herzlich wie der in China. Dieses Mal mit Blumen, Schokolade und Spenden für den Bus.

Wir möchten uns von ganzem Herzen bei unserer Partnerschule in Jiaxing für die Ermöglichung des Austausches und vor allem für das Gefühl willkommen zu sein, bedanken. Wir hoffen sehr darauf, dass uns unsere chinesischen Freunde im Sommer 2025 in Remscheid besuchen kommen!

Ein Beitrag von Christine Du, Marina Rohn und Johanna Fray (EF)

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