Vortrag zur internationalen Sicherheitspolitik

7. März 2022

Die Nachrichten beinhalten momentan nur ein Thema: den Krieg in Europa, den Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine. Und auch wir, Sowi-Schüler aus der Q2, haben uns mit diesem relevanten Thema beschäftigt. Dafür haben wir uns einen Vortrag zu Sicherheitspolitik von Kapitänleutnant Ruh angehört. Herr Franke hatte die Offizierin schon Wochen vorher eingeladen, und aus gegebenem Anlass fokussierten wir uns auf das Thema Ukraine-Krieg.

Kapitänleutnant Ruh absolvierte eine militärische Ausbildung bei der Bundeswehr und ein BWL-Studium. Dabei diente sie zwei Jahre auf der Fregatte Sachsen, einem deutschen Kriegsschiff, und wirkte unter anderem bei dem Einsatz Sophia in der Ägäis sowie bei NATO-Übungen mit. Dadurch wurden wir von jemandem, der die Hintergründe und militärischen Zusammenhänge persönlich miterlebt hat und dessen nächsten Einsätze von den Geschehnissen in Osteuropa und Entscheidungen der NATO abhängen, über derartige gesellschaftspolitisch relevante Themen informiert, die für uns alle zukunftsrelevant sind.

Begonnen hat der Vortrag mit einer Umfrage unter uns Schülern, ob es einen III. Weltkrieg im Russland-Ukraine-Konflikt geben werde. Die Offizierin thematisierte die Akteure in diesem Konflikt. Dabei ist die NATO besonders hervorzuheben. Sie ist ein nordatlantisches Bündnis, das die Mitgliedsstaaten im Angriffsfall zu gegenseitigem Beistand verpflichtet. Die Offizierin erklärte uns, dass es einen Gegenpol zum Warschauer Pakt von 1955 war. Diese beiden Verträge waren in der Zeit des Kalten Krieges wichtig, weil sie die Militärbündnisse innerhalb des Ostblocks und der Weststaaten regelten. Die NATO als Militärbündnis der Weststaaten existiert immer noch und dehnte sich durch den Beitritt mehrerer Länder aus dem damaligen Ostblock aus. Auch das ist wichtig, um die Beziehung zwischen Russland und der NATO zu verstehen. Viele dieser neuen NATO-Mitglieder waren früher Teil der Sowjetunion, dem heutigen Russland, und demnach Teil des Warschauer Pakts.

Da die Ukraine kein Mitgliedsstaat der NATO ist und auch nicht zur EU gehört, sind weder Deutschland noch andere Staaten vertraglich zum militärischen Beistand verpflichtet. Was Deutschland denn tun solle, war eine Fragestelle der weiterführenden Diskussionen, die wir in Kleingruppen gemacht haben und anschließend im ganzen Kurs wieder digital abgestimmt haben. Eine Diskussionsfrage war dabei auch die Frage, was Putin wirklich wolle. Das Hintergrundwissen dazu lieferte uns zuvor der Vortrag, auch über die Motive Putins für diesen Krieg wurden uns etwas erläutert.

Putin gab an, einen Genozid in den prorussischen Separatistengebieten Lugansk und Donezk als Grund für militärisches Eingreifen zu sehen. Nach den aktuellen Geschehnissen vor allem in Kiew gehen die Angriffe aber weit über diese Gebiete und vor allem über die Krim hinaus. Das Gebiet der Krim ist aufgrund Ereignissen in der Vergangenheit zwischen Russland und der Ukraine sehr wichtig. Hier drang russisches Militär schon 2014 ein, was viele Opfer gekostet hat. Der Vortrag beinhaltete auch viele andere historische Hintergründe, die mitwirkende Ursachen für die momentane Katastrophe sein könnten, wie die Osterweiterung der NATO. Bei dieser fordert Putin, dass keine NATO-Truppen in Mitgliedsstaaten, die nach 1997 dazu gekommen sind, stationiert werden.

Außerdem hat uns die Offizierin viel über den Einfluss und die aktuellen Einsätze der Bundeswehr berichtet. Im Zusammenhang mit der „Enhanced Forward Presence“ sind deutsche Soldaten vor allem in Litauen stationiert, um die Ostflanke der NATO zu schützen. Sehr interessante Informationen bekamen wir auch über die Militärstärke Russlands, der Ukraine und auch Deutschlands. Besonders anschaulich und beeindruckend waren die Berührungspunkte mit der individuellen Situation von Oberstleutnant Ruh als Mitglied der Bundeswehr.

All diese Informationen waren Diskussionsgrundlagen für die Diskussionen zum Schluss, was Deutschland tun solle, was Putin wirklich wolle, was die NATO tun solle und was die Ukraine für Möglichkeiten habe. 

Insgesamt war der Vortrag nicht nur sehr interessant, sondern hat uns als demokratische Bürgerinnen und Bürger weitergebracht und sehr dabei geholfen, uns in aktuellen global-politischen Themen äußern zu können sowie unsere Standpunkte mit Hintergrundwissen zu stärken. Vielen Dank!

Geschrieben von Melissa Ulrich (Q2)

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