Regenwald-Tag am Leibniz
Am 07.06.2023 fand am Leibniz für die Stufen 7 bis Q1 ein Thementag zum Regenwaldprojekt in Peru statt. Das Projekt „Mein Regenwald“, gibt es seit 2017, es kümmert sich um den Erhalt des Regenwalds in Peru und schützt dessen Artenvielfalt. Das Projekt besitzt zurzeit 20.000 Hektar Naturschutzgebiet, welches an ein staatliches Naturschutzgebiet grenzt. Die Fläche ist ungefähr zehn Autostunden von Lima, der Hauptstadt von Peru, entfernt. Das Leibniz-Gymnasium hat eine Patenschaft für eine Fläche von 10 Hektar Regenwald übernommen, um diesen vor der Zerstörung zu bewahren. „Mein Regenwald“ setzt sich aber auch für die indigene Bevölkerung des Regenwalds ein. Ein Teil dieser Bevölkerung ist Pedro Lopez. Er ist seit sechs Jahren der Chef seines Volkes und gehört zu den Yanesha. Die Yanesha sind ein vom Aussterben bedrohtes indigenes Volk im peruanischen Regenwald.
Der 35-jährige Pedro Lopez erzählte uns hautnah seine Lebensgeschichte und gab uns einen Einblick in seine Kindheit und das Leben im Regenwald. Er erzählte, wie sein Vater und seine Mutter von deutschen Siedlern vertrieben wurden. Pedro musste für die weiterführende Schule mit elf Jahren allein in die Stadt ziehen. Dort wurden er und seine Kultur oftmals nicht akzeptiert, sodass er die Schule abbrach und sich einen schlecht bezahlten Job suchen musste. Aus finanzieller Not musste er einer Firma helfen, die den Regenwald abholzt. Mit 17 Jahren verliebte er sich und bekam eine Tochter. Später, mit 25 Jahren, ging er dann zurück in den Regenwald zu seinem Volk, nachdem seine Frau und seine Tochter ihn verlassen hatten. Heutzutage versteht er sich jedoch wieder gut mit ihnen. Für sein Volk wünscht er sich einen friedlichen Dialog mit dem Staat, um Selbstbestimmung zu erzielen.
Anwesend waren auch noch weitere Vertreter des Projekts, die von ihren eigenen Erfahrungen im Regenwald erzählten und auch für Pedro aus dem Spanischen übersetzten. Zwei davon sind Lisa und Yvonne, welche von ihrem freiwilligen Auslandsjahr bei Chance e.V. berichteten. Dort haben sie im Regenwald geholfen und auch viele Indigene kennengelernt. Die beiden zeigten auch zwei kurze Videos rund um das Thema Waldpatenschaft und die indigene Bevölkerung. Die Videos sind auch auf der Homepage von „Mein Regenwald“ zu finden. Anschließend beantwortete Pedro in einer allgemeinen Fragerunde zahlreiche Fragen aus dem Publikum, wie z. B. über seine Zukunftspläne für sein Volk, welches traditionelle Essen er mag oder welche einheimischen Sprachen er spricht.
Danach folgte eine anschaulich gestaltete Präsentation von Nikita und Lara aus der Jahrgangsstufe Q1 – stellvertretend für den Erdkunde-Leistungskurs – rund um das Thema peruanischer Regenwald. Sie beantworteten auch die Frage, wie wir uns hier in Deutschland verantwortungsbewusst für das Klima und für Peru einsetzen können. Später wurden dann die Basartische der achten Klassen eröffnet. Sie haben im Rahmen der Freiarbeit insgesamt neun Stände errichtet. An diesen konnte man z. B. indigene Gesichtsbemalung ausprobieren oder peruanischen Kaffee trinken. Es gab verschiedene Bemalungen, jede von ihnen hatte eine besondere Bedeutung, wie Stärke, Morgentau oder Berggipfel. Des Weiteren gab es mehrere Quizze zu Peru, darunter auch ein digitales Quiz (Kahoot!). Bei diesen konnte man verschiedene kleine Preise gewinnen, wie z. B. Schokolade. Pedro hatte auch einen Stand, mit Armbändern, Anhängern und Werkzeugen. Außerdem konnte man Broschüren zum Thema Regenwald mitnehmen.
Insgesamt war es ein sehr schöner und informativer Tag, bei dem man viel über den Regenwald, dessen Schutz und die indigene Bevölkerung lernen konnte. Auch ohne eine Patenschaft kann man dem Regenwald helfen, jede Kleinigkeit hilft. Wenn Sie auch einen Beitrag zur Rettung des Regenwalds leisten wollen, können sie sich auf der Homepage von „Mein Regenwald“ (https://www.mein-regenwald.de/) informieren.
Geschrieben von Hannah Diederichs, Kim Bausen und Emilia Temme (9c)